Ausstellung Industrie Kultur Bauten Sachsen

Sächsische Industriegeschichte im Stadtbild entdecken

Ausstellung im Wasserbau der Alten Baumwolle Flöha | 02.09.22-12.10.22

Eintritt während der Öffnungszeit der Bibliothek Flöha frei

exhibition photography architecture Flöha Saxony

Unsere Ausstellung „Industrie.Kultur.Bauten“ entstand 2020 im Rahmen des Sächsischen Jahres der Industriekultur und wurde im Hauptbahnhof Leipzig gezeigt. In Zusammenarbeit mit der Stadt Flöha wurde sie nun um das Thema „Industriekultur Flöha“ erweitert. Parallel zum, 2022 ebenfalls in Flöha stattfindenden, ibug-Festival legt unser Ausstellungsprojekt den Fokus auf das gebaute Erbe der Industrialisierung in Sachsen. Dabei steht die Industriearchitektur Flöhas im Mittelpunkt. Auf der ibug zeigt ein eigener Raum Beispiele aus der Ausstellung und verweist auf diese.

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Die Industrialisierung Flöhas

Flöha, ein Bauerndorf unter vielen, verdankt seinen langsamen, aber stetigen Aufstieg zu einer Industriegemeinde seiner Lage. Die Wasserkraft, damals die einzige Antriebsquelle, war ausreichend durch zwei Flüsse vorhanden. Dazu kam die von Napoleon verhängte Kontinentalsperre, die gewissermaßen zwangsläufig eine eigene Herstellung von Erzeugnissen in Deutschland herausforderte. Die industrielle Revolution begann in Flöha 1809 mit der Gründung der Baumwollspinnerei Seeber in Plaue-Bernsdorf, in der Weiterentwicklung 1818 mit der Baumwollspinnerei Weißbach in Flöha und 1830 mit der Baumwollspinnerei Heymann in Gückelsberg. Die Ortschaften rings des Flöhaer Talkessels erhielten damit vollkommen neue Wirtschaftsstrukturen. Einen ganz großen Schub erhielten sie durch das ab 1866 in Flöha sich schnell entwickelnde Verkehrsmittel Eisenbahn. Aus den noch vor einem halben Jahrhundert unbedeutenden Bauerndörfern hatte sich eine aufstrebende Industriegemeinde entwickelt, die zum Ende des 19. Jahrhunderts zunächst ihren ersten Höhepunkt erreichten sollte.

Flöha Saxony industrial culture cotton mill redeveloped

Alte Baumwolle Flöha, oben Ansicht Claußstraße mit Wasserbau, Shedhalle und Kontorhaus, unten Altbauten von 1826, 1809 und 1887

 

Zu den aus Flöha portraitierten Industriebauten gehören die Alte Baumwolle, die Buntpapierfabrik, die Tüllfabrik sowie der Bahnhof Flöha. Die Alte Baumwolle stellt mittlerweile eine architektur-historische Besonderheit dar. Sie liegt im Mittelpunkt der erst in 1930ern aus mehreren Dörfern gegründetetn Kleinstadt Flöha, direkt am Fluss Zschopau. Das leerstehende Industrieareal wurde im frühen 21. Jahrhundert schrittweise zu einem neuen Stadtzentrum für die junge Stadt umgebaut. In das ehemalige Kontorhaus zieht das Rathaus Flöha ein und mitten im Areal entsteht ein neuer Marktplatz. (siehe unser Komplettpanorama der oberen Ansicht)

ibug 2021 in Flöha, Sachsen

Buntpapierfabrik Flöha zur ibug 2021

 

In den Jahren 2021 und 2022 ist das ibug-Festival zu Gast im mittelsächsischen Flöha. Das Gelände der ehemaligen Buntpapierfabrik dient als Gestaltungsort und überrascht mit weitläufig begehbaren Hallen, in denen beschichtete Papiere Rollen- und Stapelweise herumliegen, als wären die Arbeiter erst vor zwei Wochen gegangen.

Gegründet wurde die Buntpapierfabrik Gebrüder Wilisch 1878 am Standort einer vormaligen Spinnerei. Mit Qualitätserzeugnissen, insbesondere Chromopapieren, konnte sich das Unternehmen schnell entwickeln und war bis 1990 als VEB Buntpapierfabrik Flöha ein wichtiger Arbeitgeber mit ca. 250 Beschäftigten in Plaue/Flöha. Kurz nach der Privatisierung geriet das traditionsreiche Unternehmen jedoch in Insolvenz gefolgt von Liquidation.

Bürgermeister Volker Holuscha und Fotograf Jörg Dietrich

Impressionen von der Eröffnung mit Flöhas Oberbürgermeister Volker Holuscha und unserem Fotografen Jörg Dietrich (Fotos: Ramona Maier)

 

Flöha Industriekultur im Wasserbau 2022

Wir danken der Stadt Flöha für die Unterstützung bei der Realisierung der Ausstellung!

Flöha Logo Sachsen Jahr der Industriekultur in Sachsen

Texte zur Industrialisierung Flöhas und zu den einzelnen Gebäuden wurden uns vom Geschichtsverein Flöha (u.a. Lothar Schreiter, Anja Irmscher, Christian Hans, Hubert Kösser) zur Verfügung gestellt.