Wir sehen im Panorama die ehemalige Gießerei der Werkzeugmaschinenfabrik Hermann und Alfred Escher AG. Sie war bis 1982 im Betrieb, wurde durch die Wende vor dem Abriss bewahrt und anschließend saniert. Seit 2003 ist hier das Industriemuseum Chemnitz als Teil des Sächsischen industriemuseums ansässig. Neben der Gießerei gehört zum Gelände noch das Maschinenhaus am rechten Bildrand, beide Gebäude sind durch einen modernen Museumseingang der Berliner Architekten C. A. Pauli und P. Wermund verbunden.
Architektur
Die Gießereihalle ist ein architektonisch wertvoller Sachzeuge der sächsischen Industriearchitektur. Die auffällige Rundbogenarchitektur der Fassade an der Zwickauer Straße verbirgt vier Hallenschiffe von jeweils 14 Meter Breite und 52 Meter Länge. Die Fassade ist mit Klinker verkleidet und trägt über dem Museumsschriftzug eine Statue eines Industriearbeiters. Das Dach ist als Sheddach ausgebildet.
Jahr der Industriekultur in Sachsen
2020 ist als Themenjahr zur Industriekultur in Sachsen ausgerufen. In diesem Rahmen ist das Industriemuseum in Chemnitz mit der Ausstellung „MaschinenBoom.“ ein Schauplatz der Jahresausstellung, deren zentrale Ausstellung im Audi-Bau in Zwickau zu sehen sein wird.
Industriemuseum
Das Industriemuseum vermittelt die technische Entwicklung der sächsischen Industrie ab dem Ende des 18. Jahrhunderts bis heute und verknüpft diese mit der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des Landes. Schwerpunkte der Ausstellung sind die Themen Bergbau, Textilindustrie, Maschinenbau und Automobilbau. Zu den wichtigsten Exponaten gehören der „DKW-Turm“ mit einer Sammlung von DKW Autos, eine moderne Karosserieschweißanlage mit Industrierobotern, ein Dampfhammer der Sächsischen Maschinenfabrik von 1923 sowie zahlreiche Exponate zu weltbekannten sächsischen Erfindungen. Das Museum ist Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH).
Ein weiteres imposantes Beispiel Chemnitzer Industriearchitektur zeigt unser Panorama der Wanderer Werke.
Diese Straßenfront-Ansicht des Industriemuseums Chemnitz ist ein Beitrag zum sächsischen Jahr der Industriekultur 2020.