Der Bahnhof Dresden-Neustadt befindet sich nördlich des Dresdner Elbufers auf der Neustädter Seite am Schlesischen Platz. Er ist der zweite große Bahnhof der sächsischen Landeshauptstadt (neben dem Hauptbahnhof). Die Dresdner Neustadt liegt auf dem Gebiet der ehemaligen eigenständigen Stadt Altendresden, welche zunächst 1549 zum gegenüberliegenden Dresden eingemeindet wurde und nach einem Stadtbrand 1685 als „Neustadt“ wieder aufgebaut wurde.
Eisenbahngeschichte Dresdens
Bereits seit 1838 verkehren hier Eisenbahnen der ersten Deutschen Fernbahnstrecke Leipzig-Dresden. Sie endeten am Leipziger Bahnhof, dessen bauliche Relikte noch heute hinter dem Bahnhof Dresden-Neustadt zu finden sind (und saniert werden sollen). 1847 wurde daneben der Schlesische Bahnhof eröffnet, seit 1852 gab es eine innerstädtische Verbindungslinie zum Böhmischen Bahnhof auf der Altstadtseite (heute Hauptbahnhof).
Bahnhofsarchitektur Dresden-Neustadt
Zwischen 1892 und 1901 wurde der Bahnverkehr in Dresden umgestaltet und in diesem Rahmen ab 1898 der Bahnhof Dresden-Neustadt errichtet. Geplant von den Architekten Otto Peters und Orkar Dürichen entstand ein Bauwerk in den Formen reduzierten Neobarocks und Neoklassizismus, welches bereits auf die für Dresden typische Reformarchitektur des frühen 20. Jahrhunderts verweist. Hinter der Fassade wurden die Bahnsteige hochgelegt und mit einer Stahl-Glas- bzw. Bimsstein-Konstruktion überdacht. Das Empfangsgebäude zum Schlesischen Platz präsentiert sich als breit gelagerter, symmetrisch gegliederter Baukörper mit einer Empfangshalle im überhöhten Mittelteil. An der Fassade tritt dieser Bereich deutlich hervor, flankiert mit zwei hohen und mit großen Glasflächen akzentuierten Portalen. Akzentuiert wird der Mitteilteil durch ein aufgesetztes, pyramidenförmiges gläsernes Walmdach, welches zugleich die verglaste Decke im Innern beleuchtet.
Über Dresden-Neustadt verlaufen die Strecken nach Leipzig und Görlitz, welche Dresden an die Fernverkehrsziele in Berlin, Hamburg, Breslau oder Westdeutschland anbinden. Im rechten Seitenflügel lagen einst die königlichen Empfangsräume, welche 1923-1945 für das „Museum zur sächsischen Eisenbahngeschichte“ umgewidmet wurden. Aus dessen Bestand wurde später das Dresdner Verkehrsmuseum gegründet.
Unser Panorama des Bahnhofs Dresden-Neustadt entstand als Beitrag zur Ausstellung „Tore zur Welt“ im Schauplatz Eisenbahn in Chemnitz, welchem wir für die inhaltliche Zuarbeit des Textes danken!