Die August-Bebel-Strasse ist die Hauptgeschäftsstraße im sächsischen Werdau. Sie verläuft über reichlich 500 Meter in Nord-Süd-Richtung vom Werdau Markt zur Tuchfabrik Werdau, wo sie in die Plauensche Straße übergeht. Sie verläuft weitestgehend parallel zum Fluß Pleiße, in dessen Tal die Kernstadt Werdau liegt. In unserem Panorama sehen wir einen Straßenblock der Ostseite zwischen der Ziegelstraße links und der Pestalozzistraße rechts. An der Kreuzung Pestalozzistraße befindet sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite das historisch technische Denkmal Annoncenuhr.
Architekturstile und Geschäftsstraße
Dieser Strassenzug ist geprägt von verschiedenen Fassadenstilen. Die kleineren Häuser verweisen noch auf die 2-geschossige Bebauung der frühindustriellen, ehemaligen Ackerbürgerstadt. Die anschließende Industrialisierung brachte Westsachsen einen enormen Aufschwung und Wohlstandgewinn, entsprechend wurde auch in Werdau das Stadtzentrum in gründerzeitlichen Baustilen bis zur Reformarchitektur, hier z.B. erkennbar an schmückenden Fachwerk-Elementen, umgebaut. Während die Nachwendezeit für eine ehemalige Industriestadt wie Werdau, deutliche Umwälzungen und auch einen Niedergang der Geschäftsstraße bedeutete, kann man hier noch immer einige der traditionellen ortsansäßigen Händler vorfinden, so das Café Capri, die Central-Apotheke, den Optiker Steinert und den Mode-Laden Jeans Live. Im Durchgang am fachwerkgeschmückten Gebäude befand sich einst der Seitenausgang des dahinterliegenden ehemaligen (Art Decó) Central-Kinos, dessen Haupteingang an der Ziegelstraße liegt.
In diesem Bereich der August-Bebel-Strasse kann man merklich eine Verbreiterung der Straße wahrnehmen – dies deutet darauf hin, das an dieser Stelle einst der Werdauer Anger, und somit die Siedlungskeimzelle der Stadt Werdau, lag. Erst später verlagerte sich das Ortszentrum nördlich zum heutigen Markt, mit dem Rathaus und der Stadtkirche.