Architektur
Die Ostseite des Werdauer Marktplatzes im linearen Panorama. Prominent und die übrigen Gebäude überragend steht das Werdauer Rathaus mittig im Bild. Der neobarocke Bau nach Plänen von Wilhelm Kretzschmar wurde im April 1911 im Beisein des sächsischen Königs eingeweiht. Er gilt als eines der eindrucksvollsten sächsischen Rathäuser. Dem Rathaus rechts gegenüber steht das sogenannte Bismarckhaus. Das komplette Marktplatzensemble ist Denkmalschutzgebiet und geprägt von Gebäuden in verchiedenen Baustilen. Diese Tatsache kann jedoch leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass die demographische und wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte wie in vielen ostdeutschen Kleinstädten nicht nur positiv verlief und selbst hier am Marktplatz im Zentrum der Altstadt einige Geschäftsgebäude leer stehen.
Geschichte und Industrie
Werdau wurde 1304 erstmals urkundlich erwähnt und entwickelte sich zu einem regionalen Zentrum der Tuchmacher an der wichtigen Achse Reichenbach – Altenburg – Leipzig. An der Pleiße und dem Werdauer Wald gelegen, war die Flößerei nach Leipzig über Jahrhunderte ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor. Im Zuge der Industrialisierung stark gewachsen siedelten sich in Werdau außerdem Betriebe des Maschinenbaus, der Feinmesstechnik und des Fahrzeugbaus an, darüber hinaus war die einstige „Hof-Harmoniumfabrik“ in Werdau seinerzeit die größte seiner Art in Europa. Seit 1845 ist Werdau am Bahnsystem angeschlossen und liegt am Kreuzungspunkt der Bahnstrecken Leipzig-Hof und Dresden-Werdau. In unserem Archiv finden Sie eine Streetline Ansicht des Werdauer Bahnhofs.