Diese Hamburg-Ansicht verläuft entlang des Zollkanals direkt gegenüber der Speicherstadt. Links steht eine der fünf Hauptkirchen Hamburgs – Sankt Katharinen.
Das Zippelhaus
Rechts sehen wir den Straßenzug Zippelhaus. Dieser ist benannt nach dem historischen Gebäude Zippelhaus, welches 1535 bis 1888 an der Ecke zur Kirche stand. Dabei stand das ursprüngliche Gebäude bis es 1674 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. Das zweite Zippelhaus stand schließlich 214 Jahre bis es ebenfalls Ende des 19. Jahrhunderts abgerissen wurde. Benannt war es nach der Zwiebel, oder plattdeutsch Zippel, denn hier verkauften die Bardowicker Gemüsehändlerinnen über 300 Jahre Zwiebel und weiteres Gemüse.
Heutige Bebauung
Die heutige Bebauung der Straße Zippelhaus stammt aus dem späten 19. Jahrhundert. Von links sehen wir an der Ecke den Katharinenhof, rechts davon das Haus Rademacher, das Transporthaus, den ehemaligen Nobelshof und die Gebäude Zippelhaus 6 und 7 – letzteres an der Ecke zur Brandstwiete. Alle Gebäude entstanden um 1890 in der Gründerzeit, hauptsächlich im Stile der Neo-Renaissance. Der Katharinenhof entstand ursprünglich nach Plänen von Hinrich Fittschen, die Reliefs erinnern an Bauwesen und Hafenbetrieb. Das Haus Rademacher wurde von Carl Elvers für den Verleger F.W. Rademacher erbaut. Die beiden Figuren im ersten Geschoss zeigen Alois Senefelder, den Erfinder der Lithografie, und Johann Gutenberg, den Erfinder des Buchdrucks. Das Transporthaus wurde von Martin Haller für die Transport-AG entworfen, es ist bekrönt von einer Figur eines Fuhrmanns. Der Nobelshof entstand nach den Plänen der Architekten Martin Haller und Hermann Geißler für die Firma von Alfred Nobel, dem Erfinder des Dynamits und Stifter des Nobelpreises. Diese Gebäude gelten als Vorläufer des modernen Kontorhauses.
Sankt Katharinen Kirche
Sankt Katharinen gilt als Kirche der Seeleute. Die ältesten Teile der Kirche stammen noch aus dem 13. Jahrhundert. Die erste Erwähnung stammt von 1256, damals war St. Katharinen der Mittelpunkt der Gemeinde auf den Elbinseln Grimm, Cremon, Brook, Wandrahm und Kehrwieder. Der 117 Meter hohe Turm stammt von 1657 und trägt die Krone der heiligen Katharina. Nach Bombenschäden wurde er 1957 wiederhergestellt.
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