An einer Straßenkreuzung am Altmarkt beginnt die Wettinerstraße. In ihrer mit vielfältigem Fassadenschmuck ausgeführten Bebauung erkennt man das Wachsen der emporstrebenden Industriestadt Aue um 1900. 1842 wurde der Weg noch „Am Mühlgraben“ bezeichnet. Der Touristenführer spricht 1906 von einer Straße mit „Großstädtischem Flair“. Nicht nur der Handel mit Delikatessen, Lebensmitteln, Drogerie, Apotheke – auch das Fleischer- und Bäckerhandwerk war neben vielen anderen Gewerben mehrfach vertreten. Gaststätten wie der „Wettiner Hof“ oder „Café Carola“ boten mit Konzertsaal, Theater und Kino den Einwohnern der Stadt ein vielfältiges Kulturprogramm. Im weiteren Straßenverlauf siedelten sich u.a. auch die bekannten Besteckfabriken Hutschenreuter und Gottlieb Wellner an.
Der an der Straße liegende Wettinerplatz, wurde mit einer Parkanlage, gestiftet von Ernst Papst, gestaltet. Ein Reiseführer aus dem Jahr 1906 bezeichnet sie als „schönste Straße der Stadt“.