Baugeschichte der Textilfabrik C. F. Jäckel
1879 übernimmt der Musterzeichner und Weber Carl Ferdinand Jäckel (1839 – 1904) das Grundstück Schützenstraße 1/Antonstraße in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs von Hohenstein-Ernstthal vom Vorbesitzer August Aurich (Seidenbandweberei). Noch im selben Jahr beginnen Erweiterungen des alten Gebäudes. 1899 wird der Fabrikneubau eingeweiht, der heute das Museum beherbergt. Direkt anschließend entsteht ein Verwaltungs-/Industriegebäude (rechts im Bild) und rechts davon das Wohnhaus der Familie Jäckel. 1903 erfolgt die Elektrifizierung der Fabrik und Wohnräume, 1922 wird das Geschäfts-und Fabrikgebäude um ein zusätzliches Stockwerk aufgestockt und das gesamte Fabrikgelände mit einer Telefonanlage ausgestattet.
Museumsgeschichte
In der DDR-Zeit wird die Firma in den VEB Möbelstoff- und Plüschwerke Hohenstein-Ernstthal, MPW, eingegliedert. Bereits 1991 kommt es zum Produktionsstop, Betriebsaufgabe und in der Folge zur Rückübertragung der Firma an die Erben der ehemaligen Mechanischen Weberei C. F. Jäckel. Parallel ist es die im VEB arbeitende Dipl.-Ing. Gisela Rabe, die nach Verbündeten und Finanzierungen sucht, um die Geschichte und das textilindustrielle Erbe der Stadt weiterhin sichtbar und erlebbar zu machen. 1992 gründet sich ein Förderverein und die Stadt Hohenstein-Ernstthal wird schließlich überzeugt, 1994 das Fabrikgebäude zu kaufen und ein Textil- und Heimatmuseum aufzubauen. Hier werden Maschinen und Produkte nicht nur ausgestellt, es sind vor allem die Vorführungen, die deutlich machen welche Arbeit und Leistung in der Produktion, vom Bau der Maschinen bis zur Fertigung eines Stoffes, liegen. 2001 wird die Dauerausstellung um die Geschichte des Sachsenrings (Rennstrecke) ergänzt und das Museum zum „Textil- und Rennsportmuseum“ umbenannt. Das vom „Förderverein Textil- und Rennsportmuseum e.V.“ getragene Museum stützt sich bis heute auf das ehrenamtliche Engagement vieler Bürger.