Unser Architekturpanorama zeigt den zentralen Straßenblock auf der Südseite des Welser Stadtplatzes. Prominent im Bild befindet sich hier das spätbarocke Welser Rathaus – als Sitz des Magistrats von Wels. Wels liegt in Oberösterreich und ist mit etwa 65.000 Einwohnern (m/w/d) die achtgrößte Stadt Österreichs. Wels war bereits unter den Römern bedeutend und galt unter dem Namen Ovilava als eine Verwaltungshauptstadt in der Provinz Noricum. Der Stadtplatz entstand im 13. Jahrhundert und es folgte eine weitere Blütezeit der Stadt im Mittelalter. Kaiser Maximilian I. hielt sich sehr oft in Wels auf und verstarb 1519 in der Welser Burg.
Das Welser Rathaus
Optisch steht das Welser Rathaus im rechten Bildteil und sticht mit der repräsentativen gelben Barockfassade hervor. Praktisch gehört fast der komplette Block zum Rathaus. 1995 wurden die drei mittigen Gebäude umgebaut und baulich dem Rathaus hinzugefügt. Doch auch das gelb gestaltete Alte Rathaus geht eigentlich auf zwei Gebäude zurück, welche zwischen 1736 und 1739 nach Plänen von Johann Michael Prunner bei einem Umbau vereinigt wurden. Der spätbarocke Bau ist reich stuckverziert, besitzt ein Steinportal mit aufgesetzten Vasen, über dem Portal sehen wir das Stadtwappenschild mit reicher Umrahmung. Die reich mit Stuck verzierte Attika über der Fassade trägt die Wappen der habsburgischen Erblande und aufgesetzte Steinvasen.
Architektur und Fassaden
Die links am Rathaus anschließenden ehemaligen Bürgerhäuser sind geprägt durch Holzkastenfenster aus dem 19. Jahrhundert, durch optisch auffällige Regenabfluss-Fallrohre und beim mittleren Bau durch eine feingliedrige spätbarocke Stuckfassade. Lediglich die beiden linken Häuser gehören heute nicht zum Welser Rathaus. Der breitere Renaissancebau mit detailreicher Stuckfassade entstand um 1740 (das Haus selbst datiert bis 1598 zurück). Der Bau wird in der Welser Denkmalliste auch als Einhorn-Apotheke benannt und wird dominiert von einem ersten Stockwerk, welches vorkragend auf toskanischen Säulen gestützt und mit Segmentbögen versehen ist. Das abschließende Eckhaus geht auf Vorläuferbauten aus dem Spätmittelalter zurück und zeigt sich heute als späthistoristischer des Welser Baumeisters Robert Kunz aus dem Jahr 1901.