Das Poststadion mit seiner symmetrischen, vom Expressionismus inspirierten, Hauptfassade am Tribünenbau stammt von 1929 (Architekt: Georg Demmler) und liegt im weiträumigen SportPark Moabit. Obwohl es sehr zentral und nur 700 Meter nördlich des Berliner Hauptbahnhofes liegt, ist es als Stadiongebäude überregional unbekannt. Aufgrund der Lage inmitten von Sportanlagen verirren sich kaum Passanten hierher und einen erfolgreichen Fußball-Verein gab es hier auch schon lange nicht mehr. Dafür hat das Gebäude ein knappes Jahrhundert weitestgehend unverändert überstanden.
Bis zum Bau des Olympiastadions galt das Poststadion als wichtigste Berliner Sportstätte, so dass hier in den frühen 1930ern Endspiele um die Deutsche Fußball-Meisterschaft ausgetragen wurden. Hinzu kamen drei Länderspiele der Deutschen Nationalmannschaft und Spiele des Olympischen Fußball-Turniers 1936. Später war es Heimspielort für viele Berliner Vereine unterhalb der zwei Bundesligen (u.a. Hertha BSC). Ein weiterer Höhepunkt der frühen Jahre war der Boxkampf zwischen Max Schmeling und Paulino Uzcudun im Poststadion 1935.