Ein Beitrag zur Industriekultur in Sachsen
Augen auf ibug | Perspektiven der ibug Festivals 2013-2023
Eine Schaufenster-Ausstellung im Werdauer Stadtzentrum
Oktober – Dezember 2023
Vernissage offenes Wochenende | 14 Uhr am 11.11.2023 in der Tuchfabrik Werdau
Gezeigt werden Panorama-Perspektiven aus 11 Jahren ibug-Festivals, ausgewählt und erstellt aus dem PanoramaStreetline-Archiv. Zu sehen sind sie in Schaufenstern am Markt, in der August-Bebel-Straße (Nr. 23) und der Tuchfabrik Werdau. Kommt am Wochenende 11./12. November 2023 in die Tuchfabrik (August-Bebel-Straße 87/89) für eine offene Ergänzung der Ausstellung mit Vernissage und dem anwesenden Fotografen Jörg Dietrich.
Unsere Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Verein „Wir in Werdau“, eine Kooperation mit dem ibug Festival und wird gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
Das weltweit renommierte ibug Festival (kurz für Industriebrachenumgestaltung) ist ein Produkt Südwestsachsens. Es wurde 2006 durch den Graffiti-Künstler Tasso in Meerane aus der Taufe gehoben und fand in den ersten Jahren auf Industriebrachen in Meerane statt. Seit 2012 wandert es durch Städte der Region und fand so bereits in Zwickau, Crimmitschau, Limbach-Oberfrohna, Glauchau, Plauen und Reichenbach statt. Nach 2017 kamen Chemnitz und Flöha, in diesem Jahr erstmals Leipzig zu den Veranstaltungsorten hinzu.
Kerngedanke der ibug ist es, Künstler (m/w/d) aus aller Welt zusammenkommen zu lassen und jeweils ein vergängliches Gesamtkunstwerk zu schaffen. Genutzt werden Mittel der Street Art, Installationen und Multimediakunst. Inhaltlich sind die Künstler frei, beziehen jedoch oft Geschichte und Architektur der jeweiligen Industriebrache ein. Nach Angaben der ibug-Macher kommen jährlich bis zu 100 internationale Künstler (m/w/d) für die ibug zusammen. Den Abschluss bilden mehrere Festival-Wochenenden auf dem jeweiligen Gelände mit einem Programm aus Musik, Film und Design.
Seit 2014 begleitet das Team von PanoramaStreetline fotografisch die jährlichen Veranstaltungen und dokumentiert sie in Aufnahmeserien. Der Fokus unserer fotografischen Arbeiten liegt auf der Interaktion von Architektur und Kunst. Mit den meist breit angelegten Panorama-Montagen von ibug Schauplätzen wird verdeutlicht, wie die Künstler miteinander interagieren, sich ergänzen und das Thema der jeweiligen Brache einfliessen lassen. Gleichzeitig zeigen wir, welchen Rahmen die Architektur des Ortes den Künstlern vorgibt und wie deren Gestaltung und Ideen unsere Wahrnehmung der Gebäude und Architekturen verändern. Dabei bespielen sie teils komplette Hausfassaden, großflächige Innenräume oder kleinteilige Raumstrukturen bis hin zu Raumkunstwerken, die sich über alle Seiten eines Raumes oder Treppenhauses erstrecken. Nicht zuletzt ergeben sich durch die ibug, je nach Ortslage, auch immer wieder Möglichkeiten, wie Street Art in das Ortsbild ausstrahlt, es kommentiert, verändert und nachwirkt.
Unsere Ausstellung möge einerseits als Inspiration dienen und gleichzeitig als Anregung zur Reflektion über unsere Industriegeschichte und wie wir gestalterisch mit dem verbliebenen Erbe des Industriezeitalters umgehen könnten.
Bereits in unserem Archiv veröffentlichte Panoramen zu den ibug-Festivals:
ibug 2018 | Nadel- und Platinenfabrik des VEB Kombinat Textima · Chemnitz · Deutschland
ibug 2013 | Eisenwerk · Zwickau · Deutschland
ibug 2022 | Buntpapierfabrik Straßenfront · Flöha · Deutschland
Chemnitz | IBUG 2018 | Sisyphos Raum · Chemnitz ·
ibug 2014 | Gutenbergstraße · Crimmitschau · Deutschland
Beispiele weiterer ibug-Streetlines aus der Ausstellung „Augen auf ibug„:
ibug 2021 | Flöha | Buntpapierfabrik | Artists: Robert Deutsch
ibug 2017 | Chemnitz | VEB Spezialmaschinenfabrik | Artists: Luca di Maggio
ibug 2013 | Zwickau | Eisenwerk | Artists: HiFi, Threehouse, Lean Frizzera, Jemine, Eitel u.a.
ibug 2019 | Reichenbach/Vogtland | Bahnbetriebswerk | Artists: Cristian Scutaru (Rumänien)
Apropos, die Tuchfabrik Werdau ist selbst eine kleine Sehenswürdigkeit. Beim Blick nach oben kann man kaum den restaurierten Tuchmacherfries übersehen.
KLEINSTADT/FUTURE Werdau