Unser Panorama zeigt den nördlichen Straßenzug der Marktstraße in der Residenzstadt Gotha. Sie trägt ihren Namen, da sie auf nicht einmal 150 Metern den Hauptmarkt (links) mit dem Neumarkt (rechts) verbindet. Vormals wurde sie auch als „Kleine Erfurter Gasse“ bezeichnet. Die Bebauung ist eher kleinstädtisch geprägt und zeigt die Vielgestaltigkeit der über die Jahrhunderte entstandenen Geschäftshäuser. Als wichtige Geschäftsstraße im Stadtzentrum von Gotha sind hier neben Banken vor allem Geschäfte ansässig. Zum Zeitpunkt der Aufnahme waren dies von links nach rechts: Schuhmode Leifer, Viba (Schmalkalden), Lauter (Schuhe und Taschen), O2 ConceptStore, Fielmann, Thalia, die Löwen-Apotheke, Tchibo, die Sparda-Bank und die Telekom. Am rechten Bildrand sehen wir in der Lutherstraße das 1906 vom Berliner Architektenbüro Erdmann und Spindler errichtete Jugendstil-Gebäude der Sparkasse.
Otto Böhm Haus
Auffällig ist, in der Panoramamitte, das Gründerzeit-Gebäude Marktstraße 11. Es gehörte einst dem Lebensmittelhändler Otto Böhm (Geschäftsgründung 1893). Dieser erwarb den Vorgängerbau 1906 und ließ sich bereits 1907-08 sein aufwändig gestaltetes neues Wohn- und Geschäftshaus vom Gothaer Architekten Alfred Cramer errichten. Blickfang ist das Hochrelief der Dreimast-Kogge „Hansa“, Wahrzeichen der Familie, zwischen den Fenstern des ersten Obergeschosses. Auch die Balkone links tragen auffällige Reliefs mit einem reichen Obstkorb, bzw. Fischen auf hoher See. Von 1951 bis 1991 befand sich im Gebäude eine DDR-Konsumverkaufsstelle.