Der Marienplatz
Der Marienplatz ist seit der Stadtgründung im 12. Jahrhundert der zentrale Platz der Stadt München. Neben dem Neuen Rathaus hier im Bild ist auch das Alte Rathaus am Platz (östlich) gelegen. Auf der Nordseite des Marienplatzes sehen wir neben dem Neuen Rathaus prominent rechts im Bild das Kaufhaus Ludwig Beck und ganz links am Bildrand das Thomass-Eck Geschäftshaus, das früher als Hauptwache der Stadt München fungierte.
Der Marienplatz findet sich am historischen Kreuzungspunkt der Salzstraße als Ost-West-Achse (zwischen Karlstor und Isartor) mit der Nord-Süd-Achse zwischen Sendlinger Tor und ehemaligem Schwabinger Tor. Er wurde historisch einfach Marktplatz oder auch Schrannenplatz (wegen des Getreidemarkts) genannt. 1638 ließ Kurfürst Maximilian I. die Mariensäule auf dem Platz errichten, in der Panoramamitte mit der goldenen Marienstatue erkennbar). Geprägt war die Nordseite bis ins 19. Jahrhundert von den Landschaftshäusern der Stadt. Diese wichen dem Neubau des Rathauses. Leider gibt es auch sonst kaum noch historische Bebauung am Marienplatz, da dieser im 2. Weltkrieg stark zerstört wurde.
Das Neue Rathaus
Das Neue Rathaus wurde 1867 bis 1909 in drei Bauabschnitten im neugotischen Stil durch Georg von Hauberrisser erbaut. Inspirieren liess sich Hauberrisser für den Bau von den Rathäusern in Brüssel und Wien, zudem gibt es deutliche Parallelen zu seinem Rathausbau von St. Johann im Saarland. Die Fassade am Marienplatz ist reich geschmückt und zeigt fast die gesamte Herrscherlinie der Wittelsbacher in Bayern. Jeden Tag findet zu bestimmten Uhrzeiten als Spektakel ein Glockenspiel mit 32 Spielfiguren statt, das Tausende Besucher auf den Platz lockt (wie hier im Panorama).
Thomass-Eck und Ludwig Beck
Links vom Rathaus an der Ecke zur Kaufingerstraße steht das Thomass-Eck Gebäude. Es wurde 1769-71 von François de Cuvilliés d. J. im Stil des Rokoko erbaut. Lange Zeit diente es als Hauptwache der Stadt München. Nach Teilzerstörung im 2. Weltkrieg wurde es 1950 vereinfacht wieder aufgebaut. Rechts im Bild steht das Stammhaus des Kaufhaus-Unternehmens Ludwig Beck am Rathauseck – Textilhaus Feldmeier AG. Es ging im 19. Jahrhundert hervor aus dem Unternehmen des königlich bayerischen Hoflieferanten Ludwig Beck, welches in unmittelbarer Nähe am Marienplatz saß. 1954 erwarb der spätere Eigentümer Feldmeier das heutige Stammhaus. Die Fassade wurde 1956 in Sgraffito-Technik mit Steinintarsien von Max Lacher ausgeführt. Neben dem auffälligen Handelsmotiv eines Verkäufers mit einer Kundin zitieren geometrische Ornamente Diamantquaderungen, wie sie häufig an Palastfassaden der Renaissance vorkamen.