Das Leipziger Kreuzstraßenviertel
In der östlichen Leipziger Innenstadt findet sich heute das Kreuzstraßenviertel, benannt nach der Kreuzstraße deren nördiche Plattenbaufront im Viertel wir hier sehen können. Aufgenommen im Dezember 2020 sehen wir die teils sehr auffällige Weihnachtsdekoration in den Plattenbau-Balkonen.
Das heutige Kreuzstraßenviertel entstand erst in den frühen 1980er Jahren als Plattenbauviertel der DDR. Es entstanden etwa 20 fünfgeschossige Wohnblöcke mit über 1000 Wohnungen, begrünten Innenhöfen und Spielplätzen für die Bewohner. Ab 2008 wurde das komplette Viertel energetisch saniert.
Vom Kohlgarten zum Kuchengarten zum Plattenbau
Ursprünglich befanden sich hier im Gebiet des Dorfes Reudnitz die Kohlgärten, die Leipzig mit Gemüse versorgten (worauf heute noch die Kohlgartenstraße verweist). Ab mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich hier aus einem gastronomischen Betrieb der (Große) Kuchengarten, dem schließlich der Kleine Kuchengarten folgte. So entstand ein über Leipzig hinaus bekannter Kaffeegarten mit Gartenanlage, den auch der junge Goethe besuchte. Im späten 19. Jahrhundert wurde das Areal parzelliert und es entstand ein Wohngebiet der Gründerzeit mit vereinzelten Fabrikanlagen. Erst nach den Zerstörungen des 2. Weltkriegs und aufgrund des desolaten Zustands der Restbebauung erfolgte Ende der 1970er Jahre der Abriss und es folgte die Neubebauung mit WBS 70 Plattenbau-Blöcken von 1981-85. Am linken Bildrand am Parkplatz eines Supermarktes stand einst das Wohnhaus und Sterbeort der Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Louise Otto-Peters (1819–1895), auf die heute ein Gedenkstein erinnert.