Der Kornhausplatz in Bern
Dieses Panoramafoto, aufgenommen im Mai 2016, zeigt den 1997 um 1,69 Millionen CHF renovierten und umgebauten Kornhausplatz bereits ohne Straßen für den Autoverkehr. Der Kornhausplatz befindet sich mitten in der Berner Altstadt, welche seit 1983 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde. Der Grund dafür war, dass der historische Kern der Stadt aus vielen Bauwerken mit mittelalterlicher Grundsubstanz besteht, welche bis heute erhalten geblieben ist. Auf dem Kornhausplatz in Bern sieht man einige davon.
Das Kornhaus
Der Name und das wuchtige Aussehen des Gebäudes auf der rechten Seite des Panoramafotos lassen bereits erahnen, dass es sich tatsächlich um einen ehemaligen Kornspeicher der Stadt handelt. Das erklärt selbstsprechend auch den Namen des Platzes: Kornhausplatz. Aus Berner Sandstein wurde das Kornhaus von 1711 bis 1715 entsprechend der Planung von Abraham Dünz dem Jüngeren und Hans Jakob erbaut, die Brüder waren.
Das Gebäude wurde bis 1798 als städtisches Kornamt betrieben. Schon seit 1482 wurden die Renten, Zehnten und Gülten aus den Kollaturen Utzendorf, Ersigen, Kriegstetten und Kirchberg gesammelt. Es handelte sich um Getreide und Wein für die städtischen Gehälter. 1617 wurde das städtische Kornamt erst vom Kleinen Rat und später vom Großen Rat verwaltet.
Später im Jahre 1895 wurde das Kornhaus zum Gewerbemuseum nach den Plänen des Architekten Paul Adolphe Tièche umgebaut. Im Keller gestaltete der Architekt Friedrich Schneider in den Jahren 1896 bis 1898 ein Festlokal, das mit Fresken von Rudolf Münger geschmückt wurde. Dort befindet sich bis heute der bekannte Kornhauskeller, den die einheimischen im berndeutsch “Chübü” für Kübel nennen. Außerdem findet man heute im Kornhaus die Hauptbibliothek, eine Bühne, eine Theaterkasse für das Berner Stadttheater, ein Kulturforum sowie ein Café.
Kindlifresserbrunnen
Auf dem Panoramafoto sieht man links vor dem Kornhaus mitten am Kornhausplatz den Kindlifresserbrunnen stehen. Dort gab es schon im 15. Jahrhundert einen hölzernen Brunnen. An dessen Stelle errichtete Hans Gieng 1545 diesen Brunnen, der anfangs Platzbrunnen hieß. Erst aus dem Jahre 1666 fand man erste Aufzeichnungen, in denen der Name Kindlifresserbrunnen auftauchte. Bei der anfangs erwähnten Sanierung im Jahr 1997 musste der Brunnen leicht verlegt werden, um der Tramlinie Platz zu machen. Dabei wurde die Jahreszahl MDXXXXV (1545) unten am Boden des Brunnenbeckens entdeckt.
Auf einer korinthischen Säule, die von bewaffneten Bären umringt wird, steht die Kinderschreckfigur, die gerade ein nacktes Kind verschlingt. In seinem Sack hält der Kinderfresser weitere Kinder gefangen. Der Kinderfresser verschlingt im Volksmund des Mittelalters unartige Kinder. Es gibt auch etliche andere Deutungen, die zum Beispiel einen Zusammenhang mit dem Ritualmord von Rudolf von Bern vermuten.
Der Straßenblock am Kornhausplatz
Während rechts vom Kornhaus das schöne Gebäude des Stadttheaters nicht mehr im Bild ist, sieht man links eine Reihe von Häusern, die genauso wie das Kornhaus aus Berner Sandstein errichtet wurden. Hier kommt eine Liste der Gebäude auf dem Kornhausplatz links vom Kornhaus bis zur Marktgasse:
Nr. 2 Juwelier Bucherer zu finden unter Marktgasse 2
Nr. 6 AEK Bank 1826
Nr. 8 Thomas Sabo Filiale
Nr. 10 Café Leichtsinn
Nr. 12 Sergio Castelli Akkordeon Schule
Nr. 14 Café Kuba
Nr. 16 Restaurant Anker
Diese Panorama ist bei OhMyPrints als Kunstdruck verfügbar.