Kohlmarkt Braunschweig
Der Kohlemarkt in Braunschweig gehört mit seiner rund 1.000 Jahre alten Umgebung zu den ältesten Siedlungsgebieten der Stadt. An dieser Stelle trafen zwei Fernhandelswege aufeinander, die hier gemeinsam über die Oker führten. Der ursprüngliche Name „Kohlenmarkt“ verweist, ebenso wie der lateinische Name „forum carborum“, auf die Lagerung und den Verkauf von Kohle und nicht etwa auf den Handel mit Gemüse. Die St. Ulrici-Kirche stand einst zentral auf dem Marktplatz, wurde jedoch in Folge der Reformation unter Vorwänden 1544 abgerissen.
Gebäude am Kohlmarkt
Bis heute ist der Kohlmarkt mit seinem historischen Ensemble zentraler Treffpunkt der Innenstadt. Eine Vielzahl der Gebäude wurde zur Gründerzeit im 19. Jahrhundert überformt. Dank des damaligen Wohlstands wurden ältere Handwerks- und Kaufmannshäuser durch Neubauten ersetzt oder die Fassaden dekorativ umgestaltet. Diese neuen repräsentativen Warenhäuser auf dem Kohlmarkt, wie wir sie auch auf dem Panorama sehen, wurden im Gegensatz zur Braunschweiger Innenstadt weitestgehend von Kriegsschäden verschont. Aus diesem Grund zählen sechzehn der rund zwanzig den Markt umgebenden Gebäude als Kulturdenkmäler.
Der Kohlmarkt zeichnet sich heute durch eine abwechslungsreiche Bebauung aus. Das “Haus zur Rose” am Kohlmarkt 1 (zweites Gebäude von rechts, am Rand des Panoramas) steht dabei mit seinem Renaissancegiebel direkt neben dem gründerzeitlichen “Haus zum Stern” am Kohlmarkt Nr. 2, hier am rechten Rand des Panoramas zu sehen. Es wurde im Stil der Neorenaissance im Jahr 1894 erbaut. Auch der Kohlmarkt 17 (zweites Gebäude von links) stammt aus dieser Zeit. Seine Fassaden wurden im Stil der Neorenaissance gestaltet, die Inschrift erzählt die Baugeschichte: “1354 Haus des Bürgermeisters der Altstadt Brun v. Gustede 1993 renoviert nach Plänen von 1888”. Ähnlich wurde auch die Fassade des klassizistischen Kohlmarkts 18 (drittes Gebäude von links) aus dem 18. Jahrhundert im Laufe der Zeit fast gänzlich überformt.
Haus zur Sonne
Ein besonderes Augenmerk sollte auf dem geschichtsträchtigen „Haus zur Sonne“ am Kohlmarkt 19 (viertes Haus von links) liegen, welches im späten 18. Jahrhundert erbaut wurde. Das Gebäude ist ein massiver Steinbau, einst eines der ersten im Gegensatz zur damals gängigen Fachwerkarchitektur. Ursprünglich war die klassizistische Fassade eher sparsam dekoriert, betont jedoch damals wie heute in seiner Gliederung eher die Horizontale. Bereits 1885 wurde das Gebäude mit den urpsprünglich zwei Geschossen und einem hohen steilen Dach umgebaut und seine Fassade mit Elementen der Neorenaissance versehen. Wahrscheinlich existiert erst seit dieser Zeit das Sonnensymbol im obersten Feld des Giebels. Im zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude durch Bombenangriffe beschädigt, jedoch wieder weitestgehend aufgebaut und um ein voll ausgebautes drittes Stockwerk ergänzt. Der alte Firmenschriftzug „P.J. Blanck – Hoflieferant“ erinnert auch heute noch an Philipp Itzig Blanck und sein hier im 19. Jahrhundert ansässiges, florierendes Textilgeschäft.
Im Panorama sind die Ladengeschäfte hauptsächlich durch Modegeschäfte belegt, wir sehen (von links nach rechts) das Modehaus Koithan, Mode Herrmann, das Modegeschäft Jens Koch, Starbucks, Brax, Bijou Brigitte, and einen TUI Reise Center.
Dieses Panorama ist als Braunschweig-Kunstdruck über OhMyPrints verfügbar.