Wir sehen einen Abschnitt der 1,4 km langen Istiklal Caddesi (Unabhängigkeitsstrasse), die früher besser als Grande Rue de Péra bekannt war. Bis in die 1920er war sie die kosmopolitische Ader von Péra, wo einst eine bunte Mischung aus Griechen, Italienern, Franzosen und weiteren Ausländern, insbesondere Händlern, seit Jahrhunderten lebte. Péra (auch Galata genannt) entwickelte sich ab dem 13. Jahrhundert als Nachbarstadt Konstantinopels jenseits des Goldenen Horns unter genuesischer (und teils venezianischer) Herrschaft. Die meisten der Gebäude hier, im spät-osmanischen Stil, stammen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Während des 20. Jahrhunderts erfuhr die Straße einen langwierigen Niedergang, besonders im Zuge der anti-griechischen Proteste zwischen den 50er und 70er Jahren. Seit den frühen 1990er Jahren wird die Istiklal Caddesi wieder populärer, es wurden wieder die alten Straßenbahnen eingesetzt, die Gebäude werden nach und nach saniert – was auch hier im Panorama zu sehen ist.
Das prominenteste Gebäude hier, im Zentrum des Panoramas, ist die Kirche Basilika St. Antonius von Padua (auch St. Antoine Katolik Kilisesi), die größte römisch-katholische Kirche in Istanbul. Allerdings kann man nur einen Teil des Portals durch das Tor zwischen den Gebäuden der St. Antoine Apartmanlari sehen, welche zum Kirchenkomplex gehören. Die Kirche selbst befindet sich im Innenhof (siehe Detailbilder). Der gesamte Komplex wurde 1906-12 im venezianischen neugotischen Stil nach einem Entwurf des Architekten Giulio Mongeri errichtet, welcher weitere wichtige Gebäude in Istanbul entwarf.
Dieses Straßenpanorama der türkischen Metropole Istanbul wurde in Woche 13 unseres Projekts 101 weeks 101 cities präsentiert.