Der im Jahr 1911 eingeweihte Industriepalast Leipzig ist in vielfacher Hinsicht typisch für die Architektur unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg. Inzwischen wurde der Historismus immer stärker durch den Reformstil abgelöst, der durch klare Linien und eine Reduzierung des Bauschmucks neue Akzente setzte. Der Stahlbetonbau besaß einst einen eigenen Gleisanschluss und wurde von diversen Firmen als Geschäftssitz genutzt. In der DDR-Zeit diente das Haus dem VEB Brühlpelz, heute sind Geschäfte und Büros ansässig.
Auf einem spitzwinkligen Grundstück zwischen Dohnanyistrasse und der Brandenburger Strasse hier im Vordergrund gelegen, erregte der Bau 1913 anlässlich der in Leipzig stattfindenden Internationalen Bauausstellung Aufsehen. Erbauen liess ihn der Familienunternehmer Martin Samuel Kroch (siehe auch Kroch-Hochhaus am Leipziger Augustusplatz), der Entwurf stammt vom Architekten Heinrich Rust.
Diese Straßenfront-Ansicht des Industriepalast Leipzig ist ein Beitrag zum sächsischen Jahr der Industriekultur 2020.