Das Herrenhaus des Landguts Holzdorf stammt ursprünglich aus dem beginnenden 18. Jahrhundert, damals im Besitz der Familie Weitzenberg – direkte Nachfahren von Lucas Cranach dem Älteren. Seine Blütezeit erlebte es in den 1920er und 30er Jahren unter dem Mannheimer Industriellen Dr. Otto Krebs. Er erweiterte das Gut und die Bauten, vor allem aber erhielt das Herrenhaus einen prächtigen, repräsentativen Innenausbau. Es diente als Heim seiner Kunstsammlung bedeutender französischer Impressionisten. Zudem liess er durch den Frankfurter Gartenarchitekten Franz Wirtz einen Landschaftspark der Frühen Moderne mit einer Vielzahl von Skulpturen, Pavillons und einem Badegarten anlegen.
Holzdorf selbst liegt südwestlich Weimars und wurde erst 1994 zusammen mit Legefeld in die Stadt eingemeindet. Die Kunstsammlung ging nach dem 2. Weltkrieg als Beutekunst in die Eremitage in St. Petersburg und wurde dort auch wieder in Ausstellungen gezeigt. Der größte Teil der Skulpturen landete über die DDR-Nationalgalerie und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz wieder bei den Erben Otto Krebs‘ und wurde mittlerweile zum Teil versteigert.