Die Postgeschichte Aues
Seit 1692 ist die Stadt Aue im Erzgebirge über das Postamt Schneeberg an das sächsische Postnetz angeschlossen. 1785 gibt es eine fahrende Post von Schneeberg über Aue nach Schwarzenberg. Im Jahr 1800 gingen in Aue wöchentlich gerade mal 10 Postsendungen ein. 1839 ist der Landwirt Gottlieb Walther erster Postverwalter, parallel zum Betrieb des Blauen Engel. 1841 gibt es den ersten Briefträger, ab 1858 die Bahnpost und 1891 die erste Fernsprecheinrichtung. Ab 1900 erfolgt die Zustellung von Geldsendungen durch den „Geldbriefträger“ und 1913 gab es bereits 546 Hauptanschlüsse in Aue.
Die heutige Hauptpost wird 1913 am damaligen Ernst-Geßner-Platz, dem heutigen Postplatz, eingeweiht. Das Postamt Aue betreut zu dieser Zeit Poststellen in Streitwald, Beutha, Zschocken, Wildbach, Wolfgangmaßen und Wolfsgrün. 1932 nimmt die Deutsche Post eine Wagenhalle für Omnibusse in der Auer Neustadt in Betrieb und der Postplatz wird zum Busbahnhof. 1951 wird der „Personenautobusverkehr“ von der Post an den VVB Kraftverkehr übergeben. 1965 erhält Aue die „94“ als Postleitzahl, 1993 schließlich die heutige Postleitzahl „08280“.
Neben der Hauppost sehen wir rechts am Bildrand Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Aue. Links verläuft die Poststraße am dreieckigen Grundstück der Post vorbei, im Hintergrund sehen wir ein Gebäude im Bauhausstil, daneben das Café Picknick, welches 1955 als „Cafe Warschau“ eröffnete. Der Name hatte damals einen sarkastischen Unterton, da in der neuerbauten Berliner Stalinallee ein gleichnamiges „Cafe Warschau“ von vielen sächsischen Bauarbeitern errichtet wurde.
Diese Straßenzug-Ansicht ist Teil unsere Ausstellungsprojekts „Stadt.Bild.Aue“ zum 850 jährigen Stadtjubiläums der Stadt Aue im Erzgebirge.