Das GUM Warenhaus entlang der Nordostseite des Roten Platzes in Moskau, mit der Kasaner Kathedrale links im Bild. Der Rote Platz ist der zentrale große Platz der russischen Hauptstadt und trennte historisch den Kreml (den Zarensitz und heutigen Präsidentensitz) vom Handelsviertel Kitai-Gorod. Der Name geht auf die russische Platzbezeichnung Красная Площадь (Krasnaja Ploschtschad) zurück, die ursprünglich eigentlich „der schöne Platz“ bedeutete, da Krasnaja sowohl für „schön“ als auch „rot“ stand (heute aber meist nur im Farbsinn verwendet wird).
Bereits früher entwickelte sich das gesamte Areal um den Roten Platz zu einem regen Straßenmarkt, so dass man im frühen 19. Jahrhundert begann feste Handelsgebäude zu errichten. Nordöstlich des Platzes auf einer Anhöhe entstanden so die „Oberen Handelsreihen“, ein Name den das heutige Gebäude zu seiner Eröffnung 1893 auch zunächst trug. Es wurde errichtet nach Plänen von Alexander Pomerantsev und Vladimir Shukhov im neo-russischen, historistischen Stil, einer Mischung aus traditioneller russischer Baukunst und modernen neoklassizistischen, westeuropäischen Elementen. Mit einer Länge von 250 Metern erstreckt es sich über fast die komplette Länge des Platzes. Zunächst als führendes Moskauer Handelshaus sehr erfolgreich, verlor es nach der Oktoberrevolution 1917 nach und nach seinen Handelscharakter, wurde für staatliche Einrichtungen verwendet und über Jahrzehnte nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sogar der Abriss stand im Raum. Erst nach Stalins Tod erfolgte ein Umdenken und das GUM eröffnete 1953 als sozialistisches Vorzeigekaufhaus neu. GUM steht für Glawny Uniwersalny Magasin, was soviel wie Haupt-Universal-Warenhaus bedeutet. In den Städten der UdSSR gab es eine ganze Kette von GUM Warenhäusern. Nach der Wende erfolgte eine neuerliche Renovierung und das GUM etablierte sich als Luxus Konsumtempel Moskaus.
Die russisch-orthodoxe Kathedrale der Maria von Kasan, links im Bild, stammte ursprünglich aus dem frühen 17. Jahrhundert, nachdem die kurzzeitige polnisch-litauische Herrschaft über Moskau beendet wurde und der Sieg einem Wunder der Ikone der Gottesmutter von Kasan zugeschrieben wurde. Einem hölzernen Vorgängerbau, folgte 1636 der Neubau der Kathedrale, die im Laufe der Zeit mehrere Umbauten erfuhr und schließlich 1936 auf Befehl Stalins abgebrochen wurde. Nach 1990 war die Kasaner Kathedrale, die erste von den Kommunisten zertörte russische Kirche, die eine Rekonstruktion erfuhr (1990-1993).
Dieses Stadtbild Moskaus wurde in Woche 3 unseres Projekts 101 weeks 101 cities Europas präsentiert.