Die Grimmaische Straße ist im Grunde ein kompletter Straßenzug voller historisch bedeutsamer Gebäude (wenn man mal vom Kaufhof ganz links hier im Bild absieht) und gilt in entsprechenden Vergleichen häufig als teuerste Einkaufsstraße Ostdeutschlands (ohne Berlin). Wir sehen hier die südliche Seite zwischen Neumarkt (links) und Petersstraße (rechts). Die beiden Gebäude ganz rechts befinden sich eigentlich nicht mehr in der Grimmaischen Straße, sie bilden die südliche Front des Leipziger Markts. Von rechts beginnend sehen wir das Messehaus am Markt, das Königshaus, die Mädlerpassage (bzw. das dazugehörige Geschäftshaus) und weitere vier historische und moderne Fassaden hinter denen sich das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig verbirgt.
Das Messehaus am Markt entstand 1963 als Ersatz eines kriegszerstörten Vorgängerbaus. Mittlerweile wurde es von den Architekten Weis & Volkmann restauriert und zeitgenössisch weiterentwickelt. Links davon bildet das Königshaus den Eingang zur Königshauspassage, die sich mit der Mädlerpassage und der Messehofpassage verbindet. Das Königshaus wurde 1610 errichtet und erhielt Anfang des 18 Jhdt. seine Barockgestalt. Es beherbergte unter anderem Peter den Großen, August den Starken und Napoleon. Die Mädlerpassage ist die bekannteste Leipziger Passagenstraße und im Zusammenhang mit dem Vorgängerbau „Auerbachs Hof“ bereits seit Jahrunderten einer der wichtigsten Orte der Leipziger Stadtgeschichte. 1912 errichtete der Koffer-Fabrikant Anton Mädler das heutige Passagengebäude, das sich über einen zweiten Passagenarm bis zum Neumarkt erstreckt. Unter der Mädlerpassage befindet sich noch heute der durch Goethe’s Faust berühmt gewordene „Auerbachs Keller“.
Links schließt der ehemalige Zentralmessepalast die Straßenfront ab. Heute beherbergt er zusammen mit den drei sich rechts anschließenden Gebäuden das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig, einen Ableger der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Dieses behandelt vor allem die Geschichte des geteilten Deutschlands, bzw. die Nachwendegeschichte und greift regelmäßig spezifische ostdeutsche Themen auf.
Um den Beitrag der Leipziger Volkszeitung (21.09.13) zu sehen, hier klicken.
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