Industriegeschichte des Buchwerks
Das heute Buchwerk genannte Industriegebäude and der Albert-Schweizer-Straße hat eine Geschichte voller baulicher Wechsel hinter sich. Zunächst entstand ab 1870 eine Maschinenbaufabrik durch den Fabrikanten Christian Mansfeld, welche 1889 und 1903 erweitert wurde. Um 1912/13 wurde der Komplex vom Architekten Arthur Dietrich umgebaut und wurde zur Leipziger Großbuchbinderei H. Fikentscher, welche an der damaligen Oberen Münsterstraße 1922 noch erweitert wurde. Der monumentale symmetrische Bau wurde in gelben Klinkern ausgestaltet, was in Leipzig meist auf einen Zusammenhang zum Buchgewerbe hindeutet. Aus dem Werk zur Herstellung von Buchbindungen, welches damals direkt an Gleisanlagen zum benachbarten Eilenburger Bahnhof lag (dem Bahnhof der Leipziger Buchindustrie), wurde zu DDR Zeiten der VEB Interdruck Graphischer Großbetrieb Leipzig. In der Nachwendezeit kam es schließlich zum längeren Leerstand des Industriedenkmals, bevor es 2016-18 durch die Stadtbau AG saniert und in die Wohnanlage „Buchwerk“ umfunktioniert wurde.
Reudnitzer Straßenzug
Der denkmalgeschützte Gebäudekomplex der ehemaligen Großbuchbinderei liegt im Stadtteil Reudnitz, im Leipziger Osten. Rechts in Richtung Oststrasse schließen sich typische Gründerzeit-Bauten an, während nach links zur Mühlstrasse bereits der Baustil der Zeit nach dem 1. Weltkrieg erkennbar ist. Auf der Rückseite des Gebäudes, an der Mühlstrasse, schließt sich direkt das nächste Industriebauwerk an, die ehemalige Riebeck-Brauerei, später Reudnitzer Brauerei und heutige Sternburg-Brauerei.