Bankgebäude | Deutsche Bank
Das Doppelportrait der beiden Ministeriengebäude in der Berliner Mauerstraße zeigt im Grunde die Keimzelle und das spätere Hauptquartier der Deutschen Bank im damaligen Deutschen Reich. Links das sogenannte Haus 1 entstand als Ersatzbau für den vorherigen Bau der Unions-Bank. Diese wurde von der Deutschen Bank übernommen und ab 1883 errichtete der Architekt Wilhelm Martens hier den neuen Hauptsitz, der sich bis 1902 über den kompletten Block erstreckte. Haus 2, rechts im Panorama, entstand 1908-1910, ebenfalls nach Plänen von Wilhelm Martens, als Erweiterung des Deutsche Bank Komplexes.
Schwibbogen – Verbindungsbrücke
Ebenfalls 1910 ließ Wilhelm Martens zwei baugleiche, eingeschossige gedeckte Bogenbrücken über die Französische Straße als Verbindung der zwei Häuser errichten. Seitlich werden sie von je zwei Atlanten gehalten, die die vier Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde symbolisieren. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs muss eine der beiden Brücken abgetragen werden. Die verbliebene Brücke wird im Volksmund als Schwibbogen bezeichnet.
Unter Martens entstand so in der Berliner Friedrichstadt das Zentrum des Berliner Bankenviertels – in späthistoristischen Stilen mit Anlehnung an italienischen Barock (in Haus 2).
Nachnutzung ab 1945
Die Zerstörungen an beiden Gebäuden wurden von der DDR, unter Leitung des Architekten Franz Ehrlich, teils vereinfacht und abgewandelt wiederhergestellt. Anschließend diente der Komplex dem Ministerium des Innern der DDR. Nach der Wende nutzten diverse Bundesbehörden das Gebäude. Ab 2016, auch im Laufe der anschließenden Sanierung, wurden zahlreiche Szenen der Serie „Babylon Berlin“ im Komplex gedreht. Von 2017 bis 2023 erfolgte schließlich die Sanierung beider Häuser als moderne Ministerienbauten.
BMG und BMFSFJ
Mittlerweile wurden beide Gebäude durch die Bauunternehmen Hochtief und Zech Bau und nach einem Entwurfskonzept der Architekten KSP Engel saniert. Ins Haus 1 ist das Bundesgesundheitsministerium (BMG) eingezogen und ins Haus 2 das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Im Haus 2 befindet sich zudem ein gemeinsames Kongresszentrum der Ministerien.
Bildbearbeitung und Manipulation
Unser Panoramaportrait beider Gebäude entstand im Auftrag der ausführenden Bauunternehmen. Es ersteckt sich von der Behrenstraße links über Haus 1, die Brücke über die Französische Straße, anschließend Haus 2, bis zur Jägerstraße mit der Landesvertretung Hamburg am rechten Bildrand. Allerdings ist Haus 2 mit seiner Straßenfront um einige Meter zurückversetzt gegenüber Haus 1. Dies hätte in unserer Streetline-Darstellung normalerweise bedeutet, dass Haus 2 unrealistisch klein gewirkt hätte. Um diesen Effekt auszugleichen und beide Gebäude in realistischer Größe nebeneinander zu portraitieren, wurde die Verbindungsbrücke und deren Ansatz an Haus 1 entsprechend leicht manipuliert. Es entstand zudem eine ältere, fast identische Ansicht beider Gebäude vor der Sanierung aus dem Jahr 2017 (siehe Detailbilder). Wer genau hinsieht und die Gebäudesituation kennt, kann noch eine zweite Manipulation entdecken. An der Front von Haus 1, rechts des Haupteingangs auf Höhe des ersten Obergeschosses, existiert eine weitere Gebäudebrücke über die Mauerstraße. Diese wurde in beiden Panoramen als zugemauerter Bereich kaschiert.
In unserem Archiv liegen weitere (unbearbeitete) Rohaufnahmen für die Gebäudefronten entlang der Behrenstraße und der rückseitigen Glinkastraße vor.
Für weitere Informationen zur Geschichte besuchen Sie die Wikipedia Seite zum Gebäudekomplex der Deutschen Bank, auf Detail finden Sie ausführlichere Darstellungen zur Sanierung des Komplexes.