Anger Erfurt
Der Anger ist seit dem frühen Mittelalter Haupthandelsplatz der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Verortet zwischen Hauptbahnhof und Dom, deutet der Name des langgestreckten Platzes auf eine Wiese oder Weide hin, auf der zwischen dem 14. Und 17. Jahrhundert hauptsächlich Färber mit ihren Waren handelten. Heute hat sich der Anger als Hauptgeschäftsstraße mit zahlreichen Einzelhandelsangeboten etabliert. Gesäumt von prachtvollen Geschäftshäusern aus unterschiedlichen Architekturepochen, weitet sich der Anger nordöstlich als Platz, während er sich südwestlich als Fußgängerzone bis zum alten Angerbrunnen erstreckt. An dieser Stelle ist auch das Panorama verortet: Die abgelichteten Bürgerhäuser aus dem 19. und 20. Jahrhundert wurden im Laufe der Jahre nicht nur als Kulturdenkmäler renoviert, sondern behielten auch ihre ursprünglichen Namen.
Anger 21 – 23
Das Haus Zum Riesen (Nummer 21), ganz links im Panorama, wurde zwischen 1899 und 1920 erbaut. Darin war bis 2007 das Erfurter Brauhaus ansässig. Das Gebäude wurde bis 2012 saniert. So befindet sich nun Einzelhandel im Erdgeschoss mit darüberliegenden Büroräumen und Wohnungen in den obersten Geschossen.
Das benachbarte schmale Jugendstilgebäude (Anger 22) stammt aus dem Jahr 1892. Die Nutzungen des Hauses Zum grünen Hirsch sind typisch für die sanierten Gebäude am Anger ähnlich dem Haus Zum Riesen mit Handel, Büros und Wohnungen im Obergeschoss. Angelehnt an Originalzeichnungen wurden die Fassade sowie die Gauben wiederhergestellt. Als weiteres imposantes Bürgerhaus folgt das 2012 sanierte Kaufmannshaus am Anger 23, heute Papenbreer.
Anger 24 – 28
Das Haus zur Goldenen Krone wurde 1900 von den Gebrüdern Lamm erbaut. Das Büro- u. Geschäftshaus am Anger 24 wurde ursprünglich als Textilgeschäft und -fertigung genutzt. Es wurde 1998 und 2016 saniert und umgebaut.
Das Gebäude Haus zum Rehbock am Anger 25 stammte aus der Renaissance. An seine Stelle trat 1928 ein Neubau der Stadt Erfurt als Sitz der Mitteldeutschen Landesbank. Im Stil der Neuen Sachlichkeit entwarfen die Architekten Ludwig Boegl und Johannes Klaß einen Neubau, dessen heute denkmalgeschützte Fassade durch den Erfurter Bildhauer Hans Walther ergänzt wurde. Die das Gebäude flankierenden, geschossübergreifenden Reliefs symbolisieren auf der linken Seite die Verschwendung des Geldes und rechts die Sparsamkeit und den daraus resultierenden Wohlstand. Heute sitzt hier nach einer umgreifenden Umgestaltung des Gebäudeinneren die Sparkasse. Auch das direkte Nachbargebäude des Angers 26 stammt aus der Zeit des Neuen Bauens. Das Geschäftshaus wurde 1927 im Auftrag von Alfred Hess, einem deutschen Unternehmer und Kunstsammler, umgebaut.
Im kunstvoll verzierten Geschäftshaus am Anger 27 war bis 1922 das Theater Apollo ansässig. Direkt daneben in Nummer 28 befinden sich heute im dreigeschossigen historischen Haus zum kleinen Paradies der Juwelier Jasper sowie die Buchhandlung Peterknecht.
Aufgenommen wurden von uns auch die beiden benachbarten Blöcke nach rechts und links (Angermuseum), so dass der Straßenzug zu einem späteren Zeitpunkt erweitert werden kann.