Der Stadtplatz in Wels wurde im 13. Jahrhundert angelegt und erstreckt sich über reichlich 400 Meter in Ost-West-Richtung, parallel zum südlich gelegenen Fluss Traun. Wir sehen hier ca. 350 Meter der Nordseite des Stadtplatzes zwischen dem Ledererturm im Westen und der Stadtpfarrkirche im Osten. Die historischen Gebäude am Platz stammen zum Teil noch aus dem 13. Jahrhundert. Nach Norden vom Stadtplatz abgehend sehen wir neben der Kirche die Pfarrgasse und weiter links die Einkaufsstrasse Schmidtgasse, noch weiter links gibt es zudem einen öffentlichen Durchgang zur Freiung.
Der Ledererturm ganz links im Bild ist heute das Wahrzeichen von Wels und der letzte existierende Turm der ehemaligen Stadtbefestigung. Er geht auf die Lederer (Gerber) zurück, die in der Nähe siedelten und seine heutige Form stammt von einem Umbau im frühen 17. Jahrhundert. Am rechten Bildrand steht Wels‘ älteste Kirche, die Stadtpfarrkirche, die bereits im Jahr 888 (damals noch hölzern) erstmals erwähnt wurde. Sie ist dem heiligen Johannes gewidmet. Links der Bildmitte sieht man im Vordergrund den Stadtbrunnen. Er steht dem Magistratsgebäude auf der Südseite gegenüber.
Die Stadt Wels ist selbst bereits 2.000 Jahre alt und wurde unter den Römern als Ovilava zur Stadt und später sogar zur Provinzhaupststadt erhoben. Wie in den meisten österreichischen Städten dominierte der Stadtplatz die städtische Struktur und so fanden sich hier auch immer die Häuser der einflussreichsten und reichsten Bürger. Dieses Panoramaansicht des Stadtplatzes wurde in Woche 6 unseres Projekts 101 weeks 101 cities präsentiert.
Der Stadtplatz ist komplett historisch umbaut, viele der Gebäude zeigen heute eine Barockfassade aus dem 18. Jahrhundert und oft gibt es Innenhöfe mit Säulenarkaden. Ebenso findet sich eine Reihe von ehemaligen Freihäusern (privilegierte, rechtlich von der Stadt unabhängige Häuser) am Stadtplatz. Mehr zu den einzelnen Häusern erfährt man auf der Wikipedia Seite zu Wels‘ Baudenkmälern (siehe Stadtplatz 31-59 in der Liste). Das dominant aufragende Gebäude etwas links der Schmidtgasse ist das Weiß’sche Freihaus und trägt eine Plakette mit folgendem Inhalt: „Adelshaus Christov Weisz Pfandinhaber der Burgvogtei und Besitzer von Schloss Würting erbaute diesen Renaissancebau durch den Welchen Maurer Christoff Martin vor 1597. Von 1666 bis 1766 Stadthaus des Freiherrn von Eiselsberg“